Unwetterlage in Dettelbach

Ein Unwetter mit Starkregen kündigte sich am Samstag gegen 21:00 Uhr an und zog heftig über das Gemeindegebiet sowie große Teile des Landkreises Kitzingen.

Binnen 45 Minuten regnete es zwischen 30 und 90 Liter/qm im Gemeindebereich. Im Anschluss kam es zu Dauerregen bis tief in die Nacht. Die Feuerwehren mussten einige Einsatzstellen im gesamten Gemeindegebiet abarbeiten.

Um 21:45 Uhr kam es für uns zur ersten Alarmierung mit dem Stichwort „Wasser im Keller“ im Stadtgebiet. Der Starkregen sorgte außerdem dafür, dass zu diesem Zeitpunkt bereits einige Straßen in der Altstadt und im Gewerbegebiet teils 30 Zentimeter hoch überflutet waren. Infolgedessen stieg auch der Pegel der Dettel in kurzer Zeit sehr schnell an.

Ähnlich sah die Situation entlang des Baches in den Ortsteilen Neusetz, Schnepfenbach und Brück aus. Von dort wurde Bedarf an Sandsäcken und einige Einsätze für die jeweiligen Ortsteilfeuerwehren gemeldet. In Schernau gab es ebenfalls unwetterbedingte Einsätze. Außerdem galt es den Altstadtbereich vor einer drohenden Überflutung im Bereich der Dettel zu schützen. Am stärksten wurde jedoch der Ortsteil Mainsondheim vom Unwetter getroffen. Auch von hier wurde Bedarf an Sandsäcken und Pumpen gemeldet.

Im Dettelbacher Feuerwehrgerätehaus wurde daher unverzüglich eine zentrale Einsatzleitung zur Koordination eingerichtet und ein Vollalarm für alle Feuerwehren des Gemeindegebietes ausgelöst. Der Bauhof wurde zusätzlich zur Unterstützung angefordert.

Aufgrund der 20 vorgepackten Sandsack-Paletten konnte in kurzer Zeit reagiert werden und Sandsäcke nach Neusetz, Mainsondheim und in die Altstadt mittels Gerätewagen-Logistik und Bauhof-LKWs transportiert werden. Zur Sicherstellung der weiteren Versorgung mit Sandsäcken wurde im Bauhof ein Einsatzabschnitt zum Füllen von weiteren Sandsäcken gebildet. Die Feuerwehren Neuses am Berg und Bibergau füllten zusammen mit Kameraden aus Dettelbach kontinuierlich weitere Paletten, die im Verlauf auch vom Landkreis angefordert wurden. Problematisch erwies sich anfangs, dass die Zufahrt in das Gewerbegebiet (zum Bauhof) aufgrund der Überflutung nur noch über die Staustufe möglich war. Auch der Weg nach Mainsondheim und Neusetz musste aufgrund von überfluteten Straßen über Umwege stattfinden.

Ein weiterer Einsatzabschnitt wurde in der Altstadt gebildet, um ein Überlaufen der Dettel zu verhindern. Dazu wurden Kontroll- und Messpunkte gesetzt und der Pegel durch Beobachtungsposten ständig im Auge behalten. Parallel wurde damit begonnen Sicherungsmaßnamen mit Sandsäcken zu ergreifen. Hier arbeiteten Einsatzkräfte aus Euerfeld, Effeldorf und Dettelbach Hand in Hand. Der Pegel erreichte gegen 00:00 Uhr seinen Höhepunkt und beinahe die erste Brücke im Bereich „Am Brücker Tor“/ Bohnmühlgasse. Es kam jedoch zu keinem Zeitpunkt zum Übertritt der Dettel im Stadtgebiet.

Parallel wurden von unseren beiden Löschfahrzeugen mehrere gemeldete Einsatzstellen im Stadtgebiet angefahren und abgearbeitet. Jedoch konnte aufgrund zu geringer Wasserstände in den meisten Kellern mit den Mitteln der Feuerwehr nicht geholfen werden. Die Löschfahrzeuge aus Effeldorf und Bibergau waren außerdem zur Unterstützung mit Pumpen in Mainsondheim im Einsatz. 

Nachdem sich die Lage gegen Mitternacht beruhigte, die Pegel zurückgingen und das Wasser auf den überfluteten Straßen ebenfalls abfloss, konnten alle offenen und gemeldeten Einsatzstellen gegen 02:00 Uhr abgearbeitet und der Einsatz der Feuerwehren vorerst beendet werden.

Alles in allem ist das Gemeindegebiet verglichen mit anderen Teilen des Landkreises sehr glimpflich davongekommen. Wir danken allen Feuerwehren, dem Bauhof sowie Helferinnen und Helfern für die hervorragende Zusammenarbeit! Auch die frühzeitige und sehr gute Kommunikation zwischen Feuerwehren, Stadtverwaltung und Bauhof sowie die getroffenen vorbeugenden Maßnahmen (Sandsäcke füllen, Bachläufe kontrollieren und freimachen etc...) trugen einen wesentlichen Teil zur raschen Bewältigung der Lage bei!

Vielen Dank an dieser Stelle auch an alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in solcher Lage und bei geringen Wassermengen in ihren Kellern selbst zu helfen wissen, ohne einen Notruf abzusetzen!

Natürlich kommt die Feuerwehr zu jeder Einsatzstelle, wenn ein Notruf abgesetzt wird. Bei solchen Starkregenereignissen gibt es jedoch meist viele Einsatzstellen gleichzeitig (sog. Flächenlage). Diese Einsatzstellen müssen dann nach Priorität abgearbeitet werden, wodurch es geringfügig zu Verzögerungen kommt, da die Kapazitäten der Feuerwehr auch begrenzt sind.

#WIR (gemeinsam) für Dettelbach!


Einsatzart Technische Hilfeleistung
Einsatzstart 1. Juni 2024 21:45
Einsatzdauer 4,5 Stunden
Fahrzeuge MZF
LF 20
LF 16/20
GW-L1
MTW
Gabelstapler
Alarmierte Einheiten

FF Dettelbach

FF Bibergau

FF Effeldorf

FF Euerfeld

FF Neuses am Berg

FF Schnepfenbach

FF Neusetz

FF Brück

FF Schernau

FF Mainsondheim

Kreisbrandmeister Kitzingen Land 4/2

Bauhof

Bürgermeister

 

Alarmierungsart Funkmeldeempfänger, Handyalarmierung